Kartoffeln haben freilich nichts mit dem Corona -Virus zu tun. Aber es gibt es Viren, die zwar uns Menschen oder Tieren nichts anhaben können, wohl aber Pflanzen wie die Kartoffeln krankmachen. Die heißen nicht Corona sondern „Kartoffelvirus Y, X, M, S oder Blattrollvirus“. Kranke Pflanzen wachsen deformiert und gehemmt. Viruskrankheiten in Kartoffeln werden von Blattläusen übertragen und auch mit dem Pflanzgut weitergegeben. Die Virusfreiheit ist ein wichtiges Prüfkriterium im Anerkennungsverfahren von „Zertifizierten Pflanzkartoffeln“. Im Vertragsanbau von Speisekartoffeln werden in Sachsen 100 % „Zertifiziertes Pflanzgut“ – also gesundes, geprüftes Pflanzgut verwendet. Die Produktion von gesundem Pflanzgut ist eine Spezialaufgabe. In Sachsen werden in 15 Betrieben auf 750 Hektar Pflanzgut für den Speisekartoffelanbau produziert. Damit der Pflanzgutaufwuchs virusfrei bleibt, müssen kranke Pflanzen per Hand aus dem Bestand entfernt werden. Dazu wird jede zweite Kartoffelreihe abgelaufen – das sind 6.665 Meter pro Hektar Pflanzkartoffeln. Das macht fast 5.000 Kilometer in allen sächsischen Pflanzkartoffeln im Jahr. Für diese Spezialaufgabe brauchen die Mitarbeiter aber nicht nur viel Laufausdauer, sondern auch ein gut geschultes Auge, denn die kranken Pflanzen sind anfangs gar nicht so einfach zu erkennen. Um junge Neueinsteiger schnell in diese Spezialaufgabe einzuarbeiten, wurde für den 24. Juni 2020 eine Schulung unter fachkundiger Anleitung der Anerkennungsstelle in Nossen organisiert.