„Kartoffeln aus deutschem Anbau zählen zu den wassereffizientesten Ackerkulturen, wie die Ergebnisse unserer Literaturrecherche deutlich zeigen“, erklärt Frau Dr. Katrin Drastig vom ATB (s.u.) in Potsdam. „Der Kartoffelanbau in Deutschland weist eine hohe Wasserproduktivität auf, was sehr positiv zu bewerten ist. Die Wasserproduktivität ist nämlich ein Maß für die Effizienz der Wassernutzung, d.h. sie gibt an wie viel Output pro Kubikmeter entnommenen Wassers produziert wird. Je höher dieser Wert ist, desto mehr Produkt/Lebensmittel wird aus einem Kubikmeter Wasser erzeugt“, ergänzt Dr. Drastig. Für die Kartoffelproduktion in Deutschland konnten die Wissenschaftler*innen des ATB für die Wasserproduktivität einen Mittelwert von 7,65 kg Kartoffeln (Frischmasse) je Kubikmeter eingesetzten Wassers ermitteln. Dieser Wert liegt über den Mittelwerten der Wasserproduktivität anderer wichtiger Feldkulturen, wie z.B. Weizen, Mais und Reis.
„Die Kartoffel verwertet das Wasser sehr effizient. Das wird mit Blick auf die Folgen des Klimawandels von immer größerer Bedeutung“, führt Dr. Sebastean Schwarz, Geschäftsführer der UNIKA (s.u.) an.
Wasser ist eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen. Die vorkommenden Süßwasservorräte auf der Erde sind allerdings stark begrenzt und der fortschreitende Klimawandel führt darüber hinaus in allen Lebensbereichen zu einem höheren Bedarf an Süßwasser. Zudem gehen Klimamodelle von der Zunahme von Wetterextremen mit langen Trocken- und Hitzeperioden in der Zukunft aus. Auch die Niederschlagsverteilung in Deutschland wird sich hin zu Winterniederschlägen mit häufigerer Frühsommertrockenheit verschieben. „Es wird daher entscheidend sein, möglichst viel Nahrung aus dem vorhandenen Wasser zu produzieren. Die Diskussionen um eine effiziente Nutzung von Bewässerungswasser werden weiter zunehmen. Die Kartoffel zeigt auch hier ihre Vorzüge, denn durch Mehrerträge und Qualitätsverbesserungen weist sie eine hohe Beregnungswürdigkeit aus“, so Dr. Schwarz weiter.
In der Literaturrecherche beschäftigten sich die Wissenschaftler*innen am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) mit der Frage „Welche Feldfrüchte sollten in der Zukunft wohl am ehesten angebaut werden?“. Die Recherche wurde von der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA) in Auftrag gegeben und am 22.03.2023 anlässlich des alljährlichen Weltwassertags veröffentlicht.