Der WWF rief den Tag 2016 symbolisch aus, denn er markiert einen wichtigen Punkt: statistisch gesehen landet die Menge an Lebensmitteln, die von Januar bis Anfang Mai in Deutschland produziert wurde, jedes Jahr im Müll. Durch die Verschwendung gehen nicht nur die Lebensmittel selbst verloren, sondern auch die zur Herstellung verwendeten Ressourcen. So werden landwirtschaftliche Flächen belegt, Ressourcen wie Wasser, Düngemittel und Technik eingesetzt sowie Emissionen freigesetzt. Tatsächlich errechneten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thueneninstituts eine Abfallmenge von ca. 12 Millionen Tonnen Frischmasse, bezogen auf das Jahr 2015. Dabei entsteht der Großteil der Lebensmittelabfälle mit 52 Prozent (6,14 Millionen. Tonnen) in privaten Haushalten. Dies entspricht etwa 75 Kilogramm pro Kopf im Jahr 2015.
Mit diesen Tipps des sächsischen Arbeitskreises „Lebensmittel sind wertvoll“, in dem auch wir uns engagieren, kann jeder etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun.
Tipp Nr. 1
Regionale Produkte haben Wert: kurze Wege, Hersteller bürgen für qualitativ hochwertige, gesunde und nachhaltig erzeugte Lebensmittel. Regionale Kartoffeln sind im Supermarkt und in den Hofläden erhältlich.
Tipp Nr. 2
Saisonale Lebensmittel: Diese Lebensmittel sind frischer und aromatischer sowie meistens günstiger. Währenddessen die Erdbeer- oder Spargelsaison doch recht kurz sind, sind einheimische Kartoffeln mittlerweile fast das ganze Jahr erhältlich.
Tipp Nr. 3
Wenig verarbeitete Lebensmittel und weniger Verpackung: Bereiten Sie doch mal Speisen selbst frisch und kreativ zu! Allein für Transport, Haltbarkeit und Optik werden fertige Speisen mehr verpackt. Kartoffeln sind besonders gut für die frische Küche geeignet.
Tipp Nr. 4
Probieren vor wegwerfen: Nicht alle Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, müssen in den Abfall – verlassen Sie sich auf Ihre eigenen Sinne. Bei Kartoffeln gibt es kein MHD. Hier sind die eigenen Sinne, eine gute Portion Sachverstand und die richtigen Lagebedingungen gefragt.
Tipp Nr. 5
Reste kreativ verwerten: Aus Resten lassen sich oft leckere Mahlzeiten, Saucen oder Fruchtshakes herstellen. Wie wär´s damit, aus den übrig gebliebenen Kartoffeln einfach ein Kartoffelbrot oder Bratkartoffeln oder Kartoffelecken mit Rosmarin zu zaubern?
Tipp Nr. 6
Richtige Lagerung: In den unterschiedlichen Kältezonen des Kühlschranks und Lebensmittel in getrennten Gefäßen aufzubewahren verlängert die Lebensdauer. Brot, Eier, Tomaten oder Kartoffeln sind in einem Lagerregal gut aufgehoben. Aber Achtung: die Kartoffeln müssen dunkel und möglichst kühl gelagert werden. Wer keine idealen Lagerbedingungen für die Kartoffeln hat, sollte Kartoffeln lieber frisch in kleinen Beuteln nachkaufen und die Lagerung den regionalen Kartoffelspezialisten überlassen.
Hier gibt es weitere Informationen:
- zum Tag der Verschwendung Ein Drittel der Lebensmittel wird verschwendet | Umweltbundesamt
- über die Initiative „Lebensmittel sind wertvoll“ Initiative “Lebensmittel sind wertvoll” – CSB Christlich Soziales Bildungswerk Miltitz e.V. (csb-miltitz.de)
- Rezept Kartoffelbrot Kartoffelbrot – Sächsischer Kartoffelverband e.V. (kartoffelverband-sachsen.de)