Kartoffelpflanzen bilden kein besonders tiefes oder starkes Wurzelwerk aus und reagieren ziemlich empfindlich auf Störungen. Deshalb mögen und verlangen sie ein lockeres, von Steinen und Kluten (Erdklumpen) freies und warmes Pflanzbett.
Um den Boden für die Kartoffeln richtig vorzubereiten, müssen die Anbaubetriebe nicht nur die Ansprüche der Kartoffelpflanzen sondern auch ihre Böden und Anbaubedingungen genau kennen. So arbeiten die Anbaubetriebe je nach Bodenart, Steinbesatz und regionalen Besonderheiten durchaus mit unterschiedlichen Verfahren. Einige Betriebe lockern die im Herbst gepflügten Böden, andere fräsen im Frühjahr. Wieder andere entfernen Steine und Kluten mit einem Steintrenner aus dem Kartoffelbeet, in dem die Kartoffelpflanzen wachsen sollen und legen sie zwischen den Beeten ab. Mit der Vorbereitung der Böden kann begonnen werden, sobald der Boden abgetrocknet und tragfähig ist.
Saatgut, Pflanzgut, Saatkartoffeln, Steckkartoffeln…?
Alle Begriffe meinen dasselbe – es geht um die Kartoffeln, aus denen beim Kartoffelanbau die Kartoffelpflanzen wachsen sollen. Wir reden meist von „Pflanzkartoffeln“ oder „Pflanzgut“.
Auch das Pflanzgut will gut vorbereitet sein. In sächsischen Pflanzkartoffelvermehrungsbetrieben werden die „zertifizierten Pflanzkartoffeln“ sortiert und in der richtigen Größe aufbereitet. Die Standardgröße für Pflanzkartoffeln ist 35 bis 55 Millimeter Durchmesser gemessen mit einem Quadratmaß. In Sachsen wird die Fraktion 35-55 mm aber auch oft nochmal in der Mitte geteilt. Die so geteilten Fraktionen 35-45 mm und 45-55 mm werden dann auch getrennt gepflanzt. Die Knollen in einer engeren Fraktion sind ebenmäßiger und wachsen auf dem Feld gleichmäßiger.
Frühkartoffeln vorbereiten
„Frühkartoffeln“ sind Speisekartoffeln, die bereits ab Ende Juni und spätestens bis zum 10. August geerntet werden. Für diese frühere Ernte sind allerdings im Frühjahr einige Vorbereitungen nötig. Das Pflanzgut muss unbedingt vorgekeimt werden. Dazu werden die Pflanzkartoffeln in flachen Boxen in einem warmen Raum mit Zusatzlicht aufgestellt. So können die Kartoffeln kurze starke Keime – die späteren Pflanzenstängel – bilden. Dieser Aufwand lohnt sich, denn er bringt je nach Witterung einen Wachstums- und Erntevorsprung von ca. zwei Wochen.